kramen

kramen
Kram:
Das auf das dt. und niederl. Sprachgebiet beschränkte Wort bezeichnete ursprünglich wahrscheinlich das gespannte (geflochtene) Schutzdach über dem Wagen oder der Bude des umherziehenden Kaufmanns. Im Rahmen der Handelsbeziehungen drang das Wort in mehrere europäische Sprachen, beachte z. B. die nord. Sippe von schwed. kram und die slaw. Sippe von poln. kram. – Ahd., mhd. krām »Zeltdecke; Bedachung eines Kramstandes; Krambude, Laden, Geschäft; Kaufmannsware«, mnd. krām‹e› »Zeltdecke; mit einer Zeltdecke abgedeckte Handelsbude; die in einer Krambude verkaufte Ware; Kramhandel«, niederl. kraam »Krambude; Gardine bzw. Vorhang, wohinter die Wöchnerin liegt, Wochenbett« sind dunklen Ursprungs. – Heute wird »Kram« vorwiegend ugs. im Sinne von »minderwertige Ware; Zeug; Sache, Angelegenheit« gebraucht. – Abl.: kramen ugs. für »herumsuchen, planlos wühlen; sich zu schaffen machen« (mhd. krāmen »Kramhandel treiben«; beachte auch die Bildungen »aus-, herum-, vorkramen«); Krämer veraltet, aber noch mdal. für »Kleinhändler« (mhd. krāmæ̅re, ahd. krāmari; beachte auch die Zusammensetzung »Geheimnis-, Umstandskrämer«). Siehe auch den Artikel Krimskrams.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Kramen — Kramen, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert. 1) Eigentlich, bewegliche Dinge mit einem gewissen Geräusche hin und wieder setzen. Bey den Büchern kramen, sie von einer Stelle auf die andere setzen. Im Hause herum kramen.… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • kramen — V. (Aufbaustufe) ugs.: etw. suchend durchsehen und dabei Unordnung machen Synonyme: durchsuchen, durchwühlen, graben, herumkramen (ugs.), herumwühlen (ugs.) Beispiel: Sie kramte in ihrer Tasche nach einem Taschentuch …   Extremes Deutsch

  • kramen — gruscheln (bayr.) (umgangssprachlich); gruschen (bayr.) (umgangssprachlich); wühlen; pulen (umgangssprachlich); stochern * * * kra|men [ kra:mən] <itr.; hat: zwischen (durcheinanderliegenden) Gegenständen herumwühlen [und nach etwas suchen]:… …   Universal-Lexikon

  • kramen — kra̲·men; kramte, hat gekramt; gespr; [Vi] 1 irgendwo (nach etwas) kramen mit den Händen in einem Haufen ungeordneter Dinge nach etwas suchen: in alten Fotos, Papieren kramen; in der Handtasche nach dem Schlüssel kramen; [Vt] 2 etwas aus etwas… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Kramen — 1. Wer kramen will, der muss Mundwerck können. – Petri, II, 730. 2. Wohlfeil kramen, nichts verschenken. – Simrock, 11751a. *3. Se fängk bâl ân zo krome. (Köln.) – Firmenich, I, 476, 229. Ihre Entbindung steht nahe bevor. *4. Sie kramen… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • kramen — a) durchsuchen, durchwühlen, fischen, graben, suchen; (ugs.): durchstöbern, herumkramen, herumstöbern, herumsuchen, herumwühlen. b) herausholen, hervorholen, hervorsuchen; (ugs.): auskramen, [heraus]fischen, hervorkramen. * * *… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • kramen — kramenv mitjmkramen=mitjmeinLiebesverhältnisunterhalten;intimbetasten;koitieren.Eigentlichsovielwie»mitjmGeschäftemachen;mitjmgeschäftlichverkehren«;hierausweiterentwickeltimSinnedesGeschlechtsverkehrs.1800ff …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • kramen — krome …   Kölsch Dialekt Lexikon

  • kramen — kra|men (umgangssprachlich für herumwühlen und nach etwas suchen) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Mit zween Herrn ist schlecht zu kramen —   Niemand kann zwei Herren dienen …   Universal-Lexikon

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